Ruth

Ruth ist mit ihrem 7 kg schweren Koffer voller Flyer & Folder plus Laptop in AMS Geschäftsstellen in ganz Wien unterwegs. Sie ist Psychologin im regionalen Kompetenzzentrum und bietet Unterstützung bei Suchterkrankungen und Langzeitarbeitslosigkeit – beides hängt oft zusammen, wie Henne und Ei.

Wenn sie in einer AMS Geschäftsstelle sitzt, dann hat sie das Gefühl, dass sie gleich was für die Menschen tun kann. Sie kann Ruhe reinbringen, die betroffenen Menschen für die passenden Projekte anmelden und dorthin schicken wo sie die richtige Unterstützung bekommen.

Einige Klient*innen trauen sich nicht zum Ersttermin, weil sie Angst haben, vorverurteilt zu werden. Mit Ruth können sie aber offen sprechen. “Manchen Menschen ist nicht bewusst, dass wir Sucht als chronische Krankheit sehen und dass wir dafür da sind, sie zu unterstützen.”

Gerade bei Alkohol, einem legalen und gesellschaftlich akzeptierten Suchtmittel, ist ein rechtzeitiges Problembewusstsein ein schwieriger Schritt. Ruth versucht immer zu vermitteln und steht im Austausch mit vielen anderen Beratungsstellen. Das rKomz bezeichnet sie als “Nahtstelle” bei der man auch viel erfährt, wer anschließend einen Job findet oder eine Therapie erfolgreich abgeschlossen hat.

“Man hat nie ein perfektes System, aber wenn wir alleine den professionellen Status erhalten, den wir jetzt haben, dann sind wir schon sehr gut”, sagt Ruth zur Wiener Sozialpolitik und der Suchthilfe Wien. Und dass das Thema Alkohol mit dem rKomz nun auch in die Suchthilfe Wien mitaufgenommen wurde, bewertet sie als gut und richtig, denn “Alkoholabhängigkeit geht durch alle Alters- und Berufsgruppen.”