Andreas

Andreas steht jeden Tag in der Früh auf und geht in die Apotheke, um sich seine Medikamente zu holen und verbringt dann gerne Zeit im Jedmayer Tageszentrum. Hier nutzt er das Beratungsangebot und trifft Bekannte auf einen Kaffee, am liebsten mit viel Zucker und einem guten Schuss Milch. Ansonsten sei ihm der Kaffee zu stark.

Außerdem übernimmt er regelmäßig Putzgelegenheiten im Jedmayer und den Gehsteigreinigungsdienst rund um die Einrichtung. Bei ersterem desinfiziert er die Jedmayer Toiletten, die Spülkästen und die Waschbecken, füllt Papier nach und wäscht den Boden auf. Es ist besonders wichtig, jede halbe Stunde nachzuschauen, ob noch alles in Ordnung ist – auch der Gang. Denn selbst wenn das eigentlich nicht im Dienst inkludiert ist, wischt er den Gang mit auf, weil es ihm wichtig ist, dass es sauber ist und der Boden nicht pickt.

Den Gehsteigdienst mag er nicht so gerne. „Die Autofahrer*innen schauen immer so skeptisch, da wird man gleich abgestempelt“ – erklärt Andreas. Er reinigt dabei den Gehsteig vor dem Jedmayer. Obwohl ihm diese Blicke sehr unangenehm sind, versteht er die Leute: “Die wissen ja nicht, was hier drinnen passiert. Aber woher sollen die Leute das auch wissen? Sie kennen nur die Zeitungsmeldungen. Dabei kommen viele wie ich hierher, damit sie einfach einmal wen zum Reden haben.”

Andreas ist gelernter Einzelhandelskaufmann, er hat früher gerne und viel in einem Sportartikelgeschäft gearbeitet bis er “abgestürzt” ist. Heute ist er substituiert und hat einen Schlafplatz bei der Caritas. Dort kann er Wäsche waschen und duschen, denn Hygiene ist ihm wichtig.

Bald möchte er sich bei einer karitativen Einrichtung auch die Zähne richten lassen. Über dieses Angebot freut er sich sehr, weil “sonst muss ich mir immer die Hand vor den Mund halten, wenn ich lache”, sagt Andreas.